„…mein Heimatort, mein Meinkenbracht…“ hörte man am Abend der Jubiläumsfeier die Gäste in der Meinkenbrachter Schützenhalle laut singen. Vorangegangen war ein gelungenes Fest zum 700-jährigen Bestehen des kleinen Dorfes am Fuße der Homert. Etwa 300 alte und junge Gäste hatten sich auf dem Weg in die Schützenhalle gemacht. Viele der Gäste leben aktuell in Meinkenbracht, der Großteil aber war aus den Nachbarorten oder von weiter weg angereist. Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteherin Irene Kaiser fand Bürgermeister Willeke lobende Worte für die engagierten Meinkenbrachter. So könne die Einwohnerstatistik für den kleinen Ort eigentlich nicht stimmen, habe man hier -trotz der wenigen Bewohner- doch alles, was auch größere Orte bieten würden. In Meinkenbracht sei sicher jeder in drei Vereinen aktiv, ansonsten sei es kaum möglich, dass neben Schützenverein und Feuerwehr noch so viele andere Vereine und Gruppen das Dorfleben gestalteten.
Genau dieser Punkt zeigte sich auch am Festtag selbst, denn die Meinkenbrachter hatten in einer großen Gemeinschaftsleistung die Schützenhalle für das Fest vorbereitet und sogar einen großen Kohlrabenkranz unter der Hallendecke installiert. Die Frauengemeinschaft bot in der Kaffeestube eine große Auswahl an Torten, Blechkuchen und frischen Waffeln an. Die Männer des Ortes kümmerten sich um die Versorgung mit kalten Getränken. Auch für die jüngsten Gäste war gut gesorgt, denn die Kindergruppe der Landjugend hatte ein Quiz, eine Spielecke und verschiedene Spielangebote für die etwa 30 Kinder vorbereitet. Eine Ausstellung mit historischen Exponaten der verschiedenen Vereine sowie viele private Fotos und Dokumente gaben einen Einblick in die Geschichte des Ortes. Vor allem das letzte Jahrhundert wurde so sehr eindrucksvoll beleuchtet und insbesondere der Alltag der Meinkenbrachter wurde in vielen Bildern lebendig. Einen Beitrag zur Geschichte des Ortes gab es auch in Form eines Live-Interviews von dem ältesten noch lebenden Meinkenbrachter. Rudolf Kaiser wurde 1927 in Meinkenbracht geboren und verbrachte hier seine ersten Lebensjahre. Der 97-jährige wurde von seinem Neffen zu Kindheit und Jugend befragt und schilderte seine Erinnerungen an den landwirtschaftlichen Alltag und den Kriegsbeginn in Meinkenbracht. Auch die Ortsvorsteherin Irene Kaiser gab in einem Vortrag einen Einblick in die 700-jährige Geschichte des Ortes. Ausgehend vom noch jungen Wappen mit Grubenlampe und Äbtissinnenstab berichtete sie über den Bergbau um Meinkenbracht und die Zugehörigkeit zum Frauenstift Herford. Beides endete vor etwa 200 Jahren. Diese jüngere Zeit wurde in einem Überblick zu Schule, Kirche und Vereinsleben aufgezeigt. Musikalisch untermalt wurde der Nachmittag vom Musikverein Westenfeld, bevor der Festtag am Abend mit der Wiedersehensparty ausklang. Zur bleibenden Erinnerung an diesen Tag, gab es die Möglichkeit einen Gästebucheintrag zu hinterlassen oder sich im großen Jubiläumbilderrahmen ablichten zu lassen.
Vor allem die auswärtigen Gäste genossen das Wiedersehen mit alten Nachbarn, Freunden und Bekannten. Viele Familien nutzen die 700-Jahr-Feier für ein Treffen mit Verwandten aus nah und fern. Der Geräuschkulisse nach zu urteilen wurden viele Dönekes erzählt und Erinnerungen ausgetauscht. Die Jubiläumsfeier war eine tolle Gemeinschaftsleitung des kleinen Ortes und eine schöne Gelegenheit für alle aktuellen und ehemaligen Meinkenbrachter einen geselligen Tag miteinander zu verbringen.